Gesetzliche Maßnahmen gegen Deepfakes in Europa

Gesetzgebung gegen Deepfakes in Europa

Die steigende Verbreitung von Deepfakes hat in vielen europäischen Ländern zu einer zunehmenden gesetzlichen Regulierung geführt. Diese neuen Gesetze sollen den Missbrauch von künstlicher Intelligenz (KI) und die Verbreitung von Fehlinformationen eindämmen.

Dänemark: Urheberrechtsschutz für das eigene Abbild

Dänemark hat eine wegweisende Gesetzgebung eingeführt, die den Bürgern das Urheberrecht über ihr eigenes Abbild verleiht. Dies ist ein entscheidender Schritt im Kampf gegen die Verbreitung von Deepfake-Videos. Die dänische Regierung hat erklärt, dass es illegal sein wird, Deepfakes oder andere digitale Imitationen von persönlichen Merkmalen zu teilen. Der Kulturminister Jakob Engel-Schmidt betont, dass dieses Gesetz ein klares Signal an die Bürger sende, dass sie das Recht auf ihren eigenen Körper, ihre Stimme und ihre Gesichtszüge haben.

EU: KI-Gesetzgebung und Transparenzregeln

Die Europäische Union hat im Rahmen des KI-Gesetzes verschiedene Kategorien für KI-generierte Inhalte eingeführt, darunter auch Deepfakes. Diese werden als „begrenztes Risiko“ eingestuft, was bedeutet, dass Unternehmen verpflichtet sind, KI-generierte Inhalte mit Wasserzeichen zu kennzeichnen und die verwendeten Trainingsdaten offenzulegen. Bei Verstößen gegen diese Transparenzregeln können Unternehmen mit Geldstrafen von bis zu 15 Millionen Euro oder 3 Prozent ihres globalen Umsatzes rechnen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des KI-Gesetzes ist das Verbot manipulativer KI, die Techniken verwendet, um die informierte Entscheidungsfindung zu beeinträchtigen. Dies könnte auch Deepfakes umfassen, die für manipulative Zwecke eingesetzt werden.

Frankreich: Gesetz zum Schutz der Bildrechte

Im Jahr 2024 hat Frankreich sein Strafgesetzbuch aktualisiert, um das Teilen von KI-generierten visuellen oder auditiven Inhalten ohne die Zustimmung der abgebildeten Person zu verbieten. Die Strafen reichen bis zu einem Jahr Gefängnis und 15.000 Euro Geldstrafe, wenn diese Inhalte über einen Online-Dienst verbreitet werden. Besonders schwerwiegende Fälle, wie die Verbreitung pornografischer Deepfakes, können mit bis zu drei Jahren Gefängnis und 75.000 Euro Geldstrafe geahndet werden.

Vereinigtes Königreich: Strafen für Deepfake-Pornografie

Im Vereinigten Königreich gibt es mehrere Gesetze, die sich mit der Erstellung von Deepfake-Pornografie befassen. Die kürzlich vorgenommenen Änderungen an dem Data (Use and Access) Bill zielen darauf ab, „abscheuliche Täter“ zu bestrafen, die gefälschte Bilder zur sexuellen Befriedigung oder zur Verursachung von Alarm, Stress oder Erniedrigung erstellen. Bei Verstößen drohen den Tätern hohe Geldstrafen oder sogar eine zwei Jahre lange Haftstrafe.

Das Online-Sicherheitsgesetz macht es illegal, nicht einvernehmliche sexuelle Bilder in sozialen Medien zu teilen oder damit zu drohen. Unternehmen, die gegen dieses Gesetz verstoßen, können mit Geldstrafen von bis zu 10 Prozent ihres weltweiten Umsatzes rechnen.

Fazit

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Umgang mit Deepfakes in Europa entwickeln sich dynamisch weiter. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schutz der Persönlichkeitsrechte, der Förderung von Transparenz und der Bekämpfung von Fehlinformationen. Die unterschiedlichen Ansätze der europäischen Länder zeigen, dass es an der Zeit ist, klare Richtlinien und Regelungen zu schaffen, um die Herausforderungen, die die Technologie mit sich bringt, angemessen zu adressieren.

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