Kenya spielt eine führende Rolle in einem wegweisenden UN-Abkommen zur KI-Governance
Kenya hat einen bedeutenden diplomatischen Sieg errungen, nachdem alle 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen einstimmig beschlossen haben, zwei wegweisende Institutionen zur Governance von künstlicher Intelligenz (KI) zu schaffen.
Als Vertreter der Gruppe der 77 und China spielte Kenya eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen zur Schaffung des Unabhängigen Wissenschaftlichen Panels für KI und eines Globalen Dialogs zur KI-Governance, die beide darauf abzielen, internationale Bemühungen zu den Chancen und Risiken von KI zu leiten.
Ziele der neuen Institutionen
Beide Institutionen sollen wachsenden Bedenken Rechnung tragen, dass KI wirtschaftliche Störungen verursachen, Ungleichheiten vertiefen und demokratische Prozesse untergraben könnte – während gleichzeitig Innovation und Fortschritt gefördert werden.
Die Gruppen und ihre Bedeutung
Die Gruppe der 77 ist ein Vereinigungsverband von Entwicklungsländern, der derzeit 134 Mitgliedstaaten umfasst und 1964 gegründet wurde, um deren wirtschaftliche Interessen zu fördern und die Verhandlungsfähigkeit innerhalb des UN-Systems zu verbessern.
Der historische Beschluss folgt auf sechs Monate intensiver Verhandlungen am UN-Hauptsitz in New York, die in einem seltenen Konsens kulminierten, zu einer Zeit, in der die Risiken und Chancen von KI globale politische Debatten dominieren.
Reaktionen und Ausblicke
UN-Generalsekretär António Guterres begrüßte das Ergebnis als „einen bedeutenden Fortschritt“ und stellte fest, dass Kenyas Beiträge zur Erreichung des seltenen Einstimmigkeit zu einem Thema an der Schnittstelle von Technologie, Ethik und Geopolitik beigetragen haben.
Die zwei Institutionen im Detail
Das Unabhängige Wissenschaftliche Panel für KI wird als neutrales, evidenzbasiertes Gremium fungieren, das globale Forschung zu den Chancen, Risiken und Auswirkungen von KI synthetisieren wird. Es wird erwartet, dass es Regierungen und internationalen Organisationen autoritative Bewertungen liefert, die zur politischen Entscheidungsfindung beitragen.
Der Globale Dialog zur KI-Governance wird als Plattform für mehrere Interessengruppen dienen, die Regierungen, Branchenführer, Wissenschaftler, die Zivilgesellschaft und das UN-System zusammenbringt. Sein Mandat wird es sein, die internationale Zusammenarbeit zu stärken, Vertrauen aufzubauen und gemeinsame Prinzipien für die sichere, inklusive und nachhaltige Governance von KI zu erkunden.
Kenyas Rolle und Herausforderungen
Der Botschafter Philip Thigo, Kenyas Sondergesandter für Technologie, der auch Mitglied des Hochrangigen Beratungsorgans des UN-Generalsekretärs für KI ist, das die Institutionen ursprünglich vorgeschlagen hat, lobte das wegweisende Abkommen als „bereichernd und herausfordernd“.
„Dieser Konsens zeigt, dass wir auch in einer gespaltenen Welt zusammenkommen können, um KI zum Wohle aller zu gestalten – geleitet von Wissenschaft, basierend auf Zusammenarbeit und einbeziehend alle Nationen“, sagte Botschafter Thigo.
Er betonte die Bedeutung von Kenyas Rolle als Brücke zwischen entwickelten und sich entwickelnden Ländern und stellte fest, dass die Herausforderung darin bestand, Ambitionen mit Inklusion zu balancieren.
Ausblick auf die nächsten Schritte
Nach dem wegweisenden Beschluss wird die UN nun mit der Einrichtung der beiden Institutionen beginnen, wobei die operativen Pläne, Mitgliedschaftsrahmen und Finanzierungsmodelle in den kommenden Monaten Gestalt annehmen sollen. Die ersten Ergebnisse des Wissenschaftlichen Panels werden bis 2027 erwartet, während die Plattform des Globalen Dialogs bis 2026 aktiv sein könnte.