EU verbietet den Einsatz von KI-gestützter Software in Online-Meetings
Die Europäische Kommission (EK) hat unerwartet den Einsatz von KI-gestützten virtuellen Assistenten während Online-Meetings verboten, trotz der wachsenden Beliebtheit solcher Tools unter Unternehmern, Unternehmen und Verbrauchern.
Nach Informationen von Politico erscheint nun vor den von der EK veranstalteten Meetings auf den Bildschirmen der Teilnehmer eine Warnung: „Der Einsatz von KI-Agenten ist nicht erlaubt.“ Die Kommission bestätigte, dass diese Regel erstmals letzte Woche eingeführt wurde, weigerte sich jedoch, weitere Informationen zu den Beweggründen für diese Entscheidung zu geben.
Kritik an der Entscheidung
Dieser Schritt hat in Technologie- und Politikerkreisen für Aufsehen gesorgt, da Brüssel sich ansonsten als Vorreiter bei der Vorbereitung auf die Integration von KI in den Alltag und die Geschäftstätigkeit positioniert hat. Tatsächlich wurden KI-Agenten in einem umfassenderen EK-Politikpaket zu virtueller und erweiterter Realität erwähnt, das am 31. März veröffentlicht wurde, und signalisiert zukünftige Anwendungsfälle für KI in digitalen Umgebungen.
Obwohl die Kommission offiziell keinen Grund angegeben hat, spekulieren Experten, dass die Entscheidung möglicherweise mit Datenprivatsphäre, Sicherheits oder Transparenz zusammenhängt. Virtuelle Assistenten — insbesondere solche, die in der Lage sind, Gespräche aufzuzeichnen, zu transkribieren oder sogar zusammenzufassen — könnten Herausforderungen unter DSGVO und den bevorstehenden Vorschriften des EU-KI-Gesetzes darstellen, insbesondere wenn sie ohne klare Offenlegung oder Zustimmung eingesetzt werden.
Ein widersprüchliches Signal
Ironischerweise fördert die eigene KI-Strategie der EK die Entwicklung von „vertrauenswürdiger KI“, und viele der jetzt eingeschränkten Tools wurden kürzlich in von der EU finanzierten Innovationsprojekten und Startups vorgestellt.
Da das KI-Gesetz — die weltweit erste umfassende Regulierung der künstlichen Intelligenz — kurz vor der vollständigen Umsetzung steht, könnte dieser Schritt den Wunsch der Kommission signalisieren, ein konservatives, risikoscheues Beispiel dafür zu setzen, wie KI in sensiblen beruflichen Kontexten eingeführt werden sollte.
Auswirkungen auf die Innovation
Dennoch argumentieren Kritiker, dass ein pauschales Verbot gemischte Signale senden und die Innovation in dem Bereich, in dem die EU führend sein möchte, behindern könnte.