EU-Parlament plant Initiative zu KI und Arbeitsplatz
Das EU-Parlament wird im ersten Quartal dieses Jahres Verhandlungen über einen eigenen legislativem Vorschlag beginnen, um Fragen rund um künstliche Intelligenz (KI) und den Arbeitsplatz zu klären. Ziel ist es, einen Bericht Anfang 2026 zu verabschieden.
Im vergangenen Jahr trat das KI-Gesetz, das strenge Regeln für KI-Systeme je nach gesellschaftlichem Risiko festlegt, in Kraft. Das Parlament hat sich lautstark für zusätzliche Regeln ausgesprochen, um die durch KI-Technologie bedingten Veränderungen am Arbeitsplatz zu berücksichtigen.
Verantwortlicher Abgeordneter
Der Abgeordnete Brando Benifei (Italien/S&D), der für die Festlegung der Position des Parlaments zum KI-Gesetz verantwortlich ist, hat wiederholt betont, dass mögliche Regeln für KI und den Arbeitsplatz Themen wie die Verpflichtung zur Einbeziehung sozialer Partner in Verhandlungen sowie Sicherheits- und Ausbildungselemente abdecken könnten.
Bereits bestehende Regelungen
Das KI-Gesetz verbietet bereits bestimmte Praktiken, um Arbeiter zu schützen, wie beispielsweise soziale Bewertungssysteme oder die biometrische Identifikation in Echtzeit. Darüber hinaus haben die EU-Institutionen im vergangenen Jahr eine Einigung über Plattformarbeit erzielt, um die Arbeitsbedingungen von Menschen in der Gig-Economie zu verbessern.
Mögliche Gesetzgebung
Die Thematik wurde im Auftragsbrief von Roxana Mînzatu, der EU-Kommissarin für soziale Rechte, Qualitätsjobs und Vorbereitung, angesprochen. In diesem Brief wird gefordert, den Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitswelt zu fokussieren. Dies soll insbesondere durch eine Initiative zum algorithmischen Management und durch mögliche Gesetzgebung zu KI am Arbeitsplatz geschehen, nach Konsultationen mit sozialen Partnern.
„Sie werden auch vorschlagen, ein Recht auf Abschaltung einzuführen“, heißt es in dem Auftragsbrief, der von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verfasst wurde.
Öffentliche Meinung
Eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage der EU-Exekutive hat ergeben, dass die Mehrheit der Europäer die Nutzung von KI am Arbeitsplatz unterstützt. Mehr als 60% der Europäer sehen Roboter und KI positiv, und mehr als 70% glauben, dass sie die Produktivität steigern.
„Während eine Mehrheit die Nutzung von Robotern und KI zur Entscheidungsfindung am Arbeitsplatz unterstützt, sind 84% der Europäer der Meinung, dass KI sorgfältig verwaltet werden muss, um die Privatsphäre zu schützen und die Transparenz am Arbeitsplatz zu gewährleisten“, so die Umfrage.
„Künstliche Intelligenz ist mittlerweile ein integraler Bestandteil moderner Arbeitsplätze. Wir müssen sie so nutzen, dass sie die Arbeiter unterstützt und schützt. Wir verfügen über eine solide Grundlage von Regeln, mit unserer Allgemeinen Datenschutzverordnung, dem KI-Gesetz und der Plattformarbeitsrichtlinie. Wir werden überprüfen, wie diese Regeln angewendet werden, um die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt zu adressieren“, erklärt Mînzatu.