Das KI-Paradox: Wie viele EU-Milliarden werden in der AI Act-Bürokratie versickern?
Die hunderten von Milliarden Euro, die nötig sind, damit die EU im KI-Zeitalter aus dem Schatten der USA und Chinas heraustritt, scheinen vielleicht gar nicht so illusionär zu sein. Auf dem AI Action Summit in Paris, an dem fast alle wichtigen Akteure der Politik und der KI-Wirtschaft teilnahmen, wurden diese Woche großangelegte Investitionen angekündigt.
Ein Überblick über die geplanten Investitionen:
- 109 Milliarden Euro für KI in Frankreich: Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte an, dass die kanadische Investmentfirma Brookfield in den nächsten Jahren 20 Milliarden Euro in KI-Projekte in Frankreich investieren wird, während die Vereinigten Arabischen Emirate 50 Milliarden Euro bereitstellen wollen.
- 150 Milliarden Euro für KI-Investitionen durch große Investoren: Über 20 internationale Kapitalgeber haben 150 Milliarden Euro für KI-bezogene Möglichkeiten in Europa in den nächsten fünf Jahren bereitgestellt, darunter große Namen wie Balderton, Blackstone und KKR.
- 200 Milliarden Euro für KI-Gigafabriken: Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stellte die Initiative „InvestAI“ vor, um 200 Milliarden Euro für Investitionen in KI zu mobilisieren. Ein neuer europäischer Fonds in Höhe von 20 Milliarden Euro soll speziell für die KI-Gigafabriken eingerichtet werden.
Diese Summen addieren sich auf beinahe 460 Milliarden Euro, die geplant sind, um in KI in Europa zu investieren. Dies bringt Europa fast auf Augenhöhe mit den USA, die 500 Milliarden Dollar in die KI-Infrastruktur investieren wollen.
Eine bizarre Situation
Es wird jedoch eine bizarre Situation entstehen, da die EU, wenn sie tatsächlich so massiv in KI-Unternehmen und -Infrastrukturen investiert, sich selbst ins Knie schießt. Der Bau großer, wettbewerbsfähiger KI-Modelle in Gigafabriken mit 100.000 GPUs wird gemäß dem AI Act als „hochgradig systemisches Risiko“ eingestuft.
Ein erheblicher Teil der hunderten von Milliarden Euro, die eigentlich dazu gedacht sind, mit den großen Akteuren in den USA, China und anderswo Schritt zu halten, wird in die Einhaltung der selbst auferlegten Vorschriften fließen. Die KI-Milliarden werden nicht nur die Infrastruktur, Forschung und Unternehmen finanzieren, sondern letztendlich auch die Behörden, Anwälte, Berater und die gesamte Bürokratie, die man eigentlich loswerden möchte.
Der grundlegende Fehler, den die EU gemacht hat, besteht darin, die Gesetze zuerst zu erlassen und erst dann zu beginnen, sie in großem Maße zu finanzieren – was sie Milliarden kostet. Dies macht umso deutlicher, dass der AI Act abgeschwächt werden muss.
Fazit
Europa, eine der reichsten Regionen der Welt, ist endlich bereit, in eine zentrale Technologie auf großem Maßstab zu investieren. KI-Startups, die in Europa gegründet wurden, können international konkurrenzfähig sein. Es bleibt zu hoffen, dass die Investitionen in die KI dazu dienen, dass Unternehmen wie Magic, Eleven Labs und Liquid AI nicht in die USA abwandern müssen.