Der EU AI Act – Zehn wichtige Punkte, die Sie wissen sollten
Der EU AI Act wurde am 12. Juli 2024 im Amtsblatt der EU veröffentlicht und trat am 1. August 2024 in Kraft. Er bietet einen umfassenden Regelungsrahmen für die Entwicklung, Bereitstellung und Nutzung von KI.
In diesem Artikel bieten wir eine hochrangige Zusammenfassung der zehn wichtigsten Aspekte des EU AI Act, ergänzt durch detaillierte Analysen.
Schlüsselpunkte
1. Unterscheidung zwischen KI-Systemen und KI-Modellen
Der EU AI Act differenziert zwischen KI-Systemen und Allzweck-KI-Modellen. Für jedes dieser Kategorien gelten unterschiedliche Regelungen.
2. Risikobasierter Ansatz
Der Act verfolgt einen stufenweisen Ansatz, der sich nach dem wahrgenommenen Risiko richtet. KI-Systeme werden in folgende Kategorien eingeteilt:
- Verbotene KI-Systeme
- Hochrisiko KI-Systeme
- Niedrigrisiko KI-Systeme
3. Breiter territorialer Anwendungsbereich
Der EU AI Act gilt nicht nur für Betreiber innerhalb der EU, sondern auch für Unternehmen außerhalb der EU, die KI-Tools anbieten, die in der EU verwendet werden.
4. Ausnahmen
In bestimmten Fällen findet der EU AI Act keine Anwendung, beispielsweise bei militärischen oder nationalen Sicherheitszwecken.
5. Stufenweise Inkraftsetzung
Die Anforderungen des EU AI Act treten stufenweise in Kraft, beginnend mit dem Verbot von bestimmten KI-Praktiken ab dem 2. Februar 2025.
6. Wertschöpfungskette der KI
Der Act definiert verschiedene Rollen innerhalb der Wertschöpfungskette der KI, darunter Provider, Deployer, Importeure und Distributor.
7. Transparenzanforderungen
Die Transparenzanforderungen des EU AI Act betreffen sowohl Provider als auch Deployer von KI-Systemen und verlangen eine klare Kennzeichnung von KI-generierten Inhalten.
8. KI-Kompetenz
Alle Deployer und Provider von KI-Systemen müssen sicherstellen, dass ihr Personal über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügt.
9. Open Source-KI
Der EU AI Act gilt nicht für KI-Systeme, die unter Open Source-Lizenzen veröffentlicht wurden, es sei denn, sie fallen unter spezifische Hochrisikokategorien.
10. Bewertung der Auswirkungen auf die Grundrechte
Für bestimmte Hochrisiko-KI-Systeme ist eine Bewertung der Auswirkungen auf die Grundrechte (FRIA) erforderlich, bevor diese in Betrieb genommen werden.
Der EU AI Act stellt einen bedeutenden Schritt in die Regulierung von KI-Technologien dar, indem er klare Richtlinien für deren Entwicklung und Nutzung bietet, während er gleichzeitig die Grundrechte der Bürger schützt.