IGF 2025: Afrika gestaltet einen souveränen Weg für die KI-Governance
Am 27. Juni 2025 fand das Internet Governance Forum (IGF) in Oslo statt, bei dem afrikanische Führungspersönlichkeiten dringend Maßnahmen zur Schaffung souveräner und ethischer KI-Systeme forderten, die auf lokale Bedürfnisse zugeschnitten sind. Über 1.000 afrikanische Startups sind auf ausländische KI-Modelle angewiesen, was Bedenken hinsichtlich der digitalen Abhängigkeit aufwirft.
Die Notwendigkeit eines gerechten KI-Systems
Die Moderation der Diskussion wurde von Ashana Kalemera übernommen, Program Manager bei CIPESA. Sie betonte, dass KI unsere Realitäten widerspiegeln müsse und nannte Fairness, Transparenz und Inklusion als Leitprinzipien. Neema Iyer, die Geschäftsführerin der Policy-Abteilung, wies darauf hin, dass KI die Governance durch Überwachung, Desinformation und politische Manipulation schädigen könne.
Transparente Governance-Frameworks
Der Vertreter Südafrikas, Mlindi Mashologu, betonte die Notwendigkeit transparenter Governance-Frameworks, die in verfassungsmäßigen Werten verwurzelt sind. „Politiken müssen inklusiv sein“, sagte er und hob die Bedeutung von Erklärbarkeit, der Beseitigung von Datenverzerrungen und der Bürgeraufsicht als wesentliche Bestandteile vertrauenswürdiger KI hervor.
Dringender Handlungsbedarf
Lacina Koné, CEO von Smart Africa, forderte dringende Maßnahmen, um digitale Abhängigkeiten zu vermeiden. „Wir können nicht passiv optimistisch sein. Afrika muss absichtlich handeln“, erklärte er. Dabei betonte er, dass Afrika sich auf nützliche KI konzentrieren sollte, nicht auf die mächtigste.
Herausforderungen bei der Implementierung
Matchiane Soueid Ahmed aus Mauretanien teilte die Erfahrungen ihres Landes bei der Entwicklung einer nationalen KI-Strategie. Zu den Herausforderungen zählen eine schlechte ländliche Infrastruktur, technische Kapazitätslücken und ein Mangel an institutioneller Koordination. „Souveränität ist nicht nur territorial – sie ist auch digital“, bemerkte sie.
Die Rolle des privaten Sektors
Shikoh Gitau, CEO von KALA in Kenia, brachte eine Perspektive des privaten Sektors ein. Ihre Organisation führt eine KI-Literaturkampagne in sechs Ländern durch, die Lehrer direkt in ihren Gemeinschaften schult. Sie betonte die Bedeutung von ermöglichenden Umgebungen und gemischter Finanzierung.
Öffentliche und private Zusammenarbeit
Die Diskussionsteilnehmer aus Gambia, Ghana und Liberia stellten wichtige Fragen zur Harmonisierung und den Ängsten der Jugend bezüglich Arbeitsplatzverlust und der Bereitschaft für KI. Koné antwortete, dass Smart Africa nationale Strategien benchmarkt und Konvergenz fördert, ohne die nationale Souveränität zu erlöschen.
Langsame Umsetzung von KI-Strategien
Obwohl 19 afrikanische Länder KI-Strategien veröffentlicht haben, wurde festgestellt, dass die Umsetzung langsam voranschreitet. Praktische Maßnahmen wie Infrastruktur-Upgrades, Talententwicklung und öffentliche-private Zusammenarbeit sind entscheidend, um diese Rahmenbedingungen zum Leben zu erwecken.
Investitionen in digitale Governance
Die Teilnehmer des Panels unterstrichen die Notwendigkeit, KI-Systeme zu entwickeln, die Inklusion, Nützlichkeit und Menschenrechte priorisieren. Investitionen in digitale Bildung, Ethikkommissionen und regulatorische Sandkästen wurden als wesentliche Werkzeuge für die demokratische KI-Governance genannt.
Kalemera schloss mit der Feststellung: „Es ist noch nicht Uhuru für KI in Afrika – aber mit den richtigen Investitionen und Partnerschaften ist die Zukunft vielversprechend.“ Die Sitzung spiegelte vorsichtigen Optimismus und ein starkes Verlangen wider, dass Afrika sein KI-Schicksal gestalten kann.