U.S. lehnt internationale Aufsicht über KI bei der UN-Generalversammlung ab
Die Vereinigten Staaten haben bei der UN-Generalversammlung in dieser Woche mit den Weltführern über Künstliche Intelligenz (KI) heftig diskutiert und forderten die Ablehnung globaler Aufsicht, während viele für neue gemeinsame Rahmenbedingungen plädierten.
Während viele Staatsoberhäupter, Unternehmensleiter und prominente Persönlichkeiten die Notwendigkeit einer dringenden internationalen Zusammenarbeit im Bereich KI unterstützen, kritisierte die US-Delegation die Rolle der UN und wandte sich gegen die Idee einer zentralen Governance von KI.
Stellungnahme der USA
Michael Kratsios, der Direktor des Büros für Wissenschaft und Technologie, vertrat die USA in der Sitzung des Sicherheitsrates zur KI und erklärte: „Wir lehnen alle Bemühungen internationaler Organisationen ab, zentrale Kontrolle und globale Governance von KI zu behaupten.“
Kratsios betonte, dass der Weg zu einer blühenden Zukunft, die von KI angetrieben wird, nicht in der „bürokratischen Verwaltung“ liege, sondern in der „Unabhängigkeit und Souveränität der Nationen“.
Präsident Trumps Perspektive
In seiner Rede vor der Generalversammlung erklärte Präsident Donald Trump, dass das Weiße Haus ein „KI-Überprüfungssystem“ entwickeln werde, dem jeder vertrauen könne, um das Übereinkommen über biologische Waffen durchzusetzen. Er äußerte die Hoffnung, dass die UN eine konstruktive Rolle spielen könne, und fügte hinzu: „KI könnte eine der großartigsten Errungenschaften überhaupt sein, kann aber auch gefährlich sein“.
US-amerikanische Position zur internationalen Zusammenarbeit
Ein Sprecher des Außenministeriums erklärte gegenüber NBC News: „Die Vereinigten Staaten unterstützen gleichgesinnte Nationen, die zusammenarbeiten, um die Entwicklung von KI im Einklang mit unseren gemeinsamen Werten zu fördern.“
Die US-Position in internationalen Gremien sei es, „energisch für Ansätze zur internationalen KI-Governance zu plädieren, die Innovation fördern, amerikanische Werte widerspiegeln und autoritären Einfluss bekämpfen“.
UN-Initiativen zur KI-Governance
Die Kommentare, die die Zusammenarbeit bei der KI-Governance ablehnten, standen im starken Gegensatz zu vielen der Initiativen, die während der Generalversammlung ins Leben gerufen wurden.
Am Donnerstag stellte die UN den Global Dialogue on AI Governance vor, das erste Gremium der UN, das sich der KI-Governance widmet und alle Mitgliedstaaten einbezieht. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, dass dieses Gremium „die Grundsteine für ein globales KI-Ökosystem legen wird, das mit der schnellsten Technologieentwicklung der Menschheitsgeschichte Schritt halten kann“.
Reaktionen und internationale Perspektiven
Nach Kratsios’ Kommentaren wies Chinas Vizeaußenminister Ma Zhaoxu darauf hin, dass es „von entscheidender Bedeutung ist, gemeinsam ein offenes, inklusives, faires und nicht diskriminierendes Umfeld für die technologische Entwicklung zu fördern“.
Er unterstützte die zentrale Rolle der UN in der KI-Governance und betonte die Notwendigkeit, „Unilateralismus und Protektionismus entschieden abzulehnen“.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez stimmte Kratsios entgegen und sprach sich klar für die internationale Zusammenarbeit im Bereich KI und die Rolle der UN aus. „Wir müssen eine gemeinsame Vision von KI auf globaler Ebene koordinieren, mit der UN als dem legitimen und inklusiven Forum, um einen Konsens zu schaffen“, sagte Sánchez.
Renan Araujo, Direktor von Programmen am Institute for AI Policy and Strategy in Washington, D.C., erklärte, dass „niemand eine belastende, bürokratische Governance-Struktur sehen möchte“, und dass die USA erfolgreich bilaterale und minilaterale Koalitionen aufgebaut hätten.
Die UN hat nicht zum ersten Mal KI behandelt und verabschiedete im letzten Jahr den Global Digital Compact, der die Grundlage für den KI-Dialog und ein unabhängiges internationales wissenschaftliches Gremium zur Bewertung der Fähigkeiten, Risiken und zukünftigen Wege von KI legte.
Die erste vollständige Sitzung des globalen Dialogs wird im Sommer 2026 in Genf stattfinden, parallel zum jährlichen „AI for Good Summit“ der Internationalen Fernmeldeunion.