Einführung in die UN-Initiative für Künstliche Intelligenz
Die Vereinten Nationen setzen sich verstärkt dafür ein, die globale Politik im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) zu beeinflussen. Ziel ist die Entwicklung von politischen Rahmenbedingungen und technischen Standards für eine sichere, geschützte und vertrauenswürdige KI.
Einrichtung eines Expertenpanels
Im letzten Monat wurden Pläne zur Schaffung eines neuen Expertenpanels finalisiert, das sich auf die Entwicklung wissenschaftlicher, technischer und politischer Standards für diese aufkommende Technologie konzentrieren wird. Das Unabhängige Wissenschafts-Panel für KI wird aus 40 internationalen Experten bestehen, die jeweils eine dreijährige Amtszeit haben und aus einer ausgewogenen geographischen Vertretung stammen, um ein besseres wissenschaftliches Verständnis der Risiken und Auswirkungen zu fördern.
Globaler Dialog zur KI-Governance
Die gleiche Resolution schuf den Globalen Dialog zur KI-Governance, der darauf abzielt, Regierungen, Unternehmen und Experten zusammenzubringen, um über internationale Zusammenarbeit zu diskutieren, bewährte Verfahren und Erkenntnisse auszutauschen und offene, transparente sowie inklusive Diskussionen zur Governance von KI zu fördern. Die erste Aufgabe des Dialogs ist die Entwicklung einer sicheren, geschützten und vertrauenswürdigen Künstlichen Intelligenz.
Von Prinzipien zu Praktiken
Generalsekretär António Guterres erklärte, dass die Maßnahmen der UN helfen werden, von Prinzipien in die Praxis überzugehen und die Organisation als globales Forum zur Gestaltung von KI-Politik und -Standards zu stärken. Dies stellt auch eine Gelegenheit dar, einen internationalen Konsens über komplexe Themen wie den Energieverbrauch von KI-Systemen, die Auswirkungen der Technologie auf die menschliche Arbeitskraft und die besten Möglichkeiten zur Verhinderung von Missbrauch zu schaffen.
Kollaboration und Herausforderungen
Die Arbeit der UN wird bestehende globale Bemühungen ergänzen, darunter die der OECD, der G7 und regionaler Organisationen, und einen inklusiven, stabilen Raum für die Koordination von KI-Governance bieten. Guterres betonte, dass es darum geht, einen Raum zu schaffen, in dem Regierungen, Industrie und Zivilgesellschaft gemeinsam Lösungen vorantreiben können.
Internationale Technologieexperten weisen jedoch darauf hin, dass die Möglichkeiten der UN begrenzt sind, über die Förderung guter Politiken hinauszugehen. Pavlina Pavova, eine Cyber-Politikexpertin im UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, betont, dass die UN eine Grundlage für substanzielle Diskussionen über KI schafft und das inklusivste Forum für internationalen Dialog bleibt.
Die Zukunft der KI-Governance
Die Bemühungen der UN werden als wichtig erachtet, insbesondere weil die KI-Industrie oft nicht in der Lage ist, Risiken angemessen einzuschätzen. Die Einbeziehung von politischen Entscheidungsträgern mit echtem Interesse an der Entwicklung von Lösungen könnte helfen, diese Dynamik auszugleichen. Es bestehen jedoch Herausforderungen, da Regierungen von hochgradig KI-annehmenden Ländern wie den USA, dem UK und der EU möglicherweise eigene Wege in der KI-Politik verfolgen.
Die UN-Initiative könnte eine Plattform bieten, um auch weniger technologisch fortgeschrittene Länder in den Diskurs einzubeziehen, was besonders wichtig ist, wenn man die globalen Auswirkungen von KI betrachtet. Tiffany Saade, eine Technologieexpertin und KI-Politikberaterin, hebt hervor, dass Vertrauen ein zentrales Thema ist, insbesondere für Länder mit geringeren technologischen und finanziellen Ressourcen.
Schlussfolgerung
Die UN muss Anreize schaffen, um führende Regierungen und Labore dazu zu bewegen, empfohlene Politiken zu übernehmen, ohne die Innovation zu gefährden. Die kommenden Diskussionen und die Etablierung von Standards werden entscheidend sein, um eine vertrauenswürdige und verantwortungsvolle Nutzung von KI weltweit zu fördern.