UK-Unternehmen stürzen sich ohne Sicherheitsnetz in die KI
Eine aktuelle Untersuchung hat ergeben, dass 93 Prozent der britischen Unternehmen mit Künstlicher Intelligenz (KI) experimentieren, jedoch nur 7 Prozent über angemessene Governance-Rahmenbedingungen verfügen.
Fehlende Governance-Strukturen
Der AI Governance Index 2025 von Trustmarque zeigt, dass über die Hälfte der britischen Unternehmen zugibt, entweder minimale Governance oder gar keine zu haben. Nur 4 Prozent betrachten ihre Technologieinfrastruktur als vollständig bereit für KI, während weniger als ein Viertel die Notwendigkeit von Tests auf Bias oder Erklärbarkeit ihrer Modelle in Betracht zieht.
Die Umfrage, die 507 IT-Entscheidungsträger befragte, ergab, dass die meisten Unternehmen weiterhin auf veraltete Entwicklungsprozesse setzen, die nicht für die spezifischen Risiken der KI wie Modellbias oder Interpretationslücken aktualisiert wurden. Lediglich 28 Prozent wenden Bias-Detektion während der Tests an, und noch weniger, 22 Prozent, überprüfen die Erklärbarkeit ihrer Modelle.
Verantwortungslosigkeit bei der KI-Überwachung
Die Verantwortung für die KI-Überwachung ist unzureichend organisiert. 19 Prozent der Befragten geben an, dass es keinen klaren Verantwortlichen für die Governance-Aktivitäten gibt. Nur 9 Prozent sehen eine Übereinstimmung zwischen der IT-Leitung und den Governance-Bemühungen, was zu einer fragmentierten und weitgehend ignorierten KI-Überwachung führt.
Das Engagement der Führungsebene bleibt schwach, wobei Governance oft auf Abteilungsebene behandelt wird, anstatt als strategische Priorität angesehen zu werden. Nur 4 Prozent der Organisationen behaupten, dass ihre Daten und Systeme bereit sind, KI zu skalieren. Registrierungen, Audit-Trails und Modellversionierung werden entweder manuell oder gar nicht verwaltet. Entsprechend messen nur 18 Prozent der Firmen die Effektivität ihrer Governance durch angemessene Überwachung und KPI.
Die Kluft zwischen KI-Adoption und Governance
Die KI-Adoption überholt die Governance. 93 Prozent der Organisationen nutzen KI, aber nur 7 Prozent haben vollständig integrierte Governance-Rahmenbedingungen.
Es wird betont, dass Systeme und Prozesse nicht mit der Geschwindigkeit der KI-Innovation Schritt halten konnten. Die Entwicklungsteams verfügen nicht über die notwendigen Werkzeuge und die Infrastruktur, was durch schwache Unterstützung des Managements für den Aufbau robuster Governance verschärft wird.
Governance wird oft als Einschränkung angesehen, jedoch zeigen die Ergebnisse, dass Organisationen, die KI-Governance implementiert haben, reale, greifbare Vorteile sehen, wie schnellere Bereitstellungen, stärkere Verantwortung und reduzierte manuelle Überprüfungszyklen. Es ist eine wichtige Unterstützungsfunktion, um verantwortungsvolle und skalierbare KI zu ermöglichen.
Risiken beim KI-Einsatz
Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen kopfüber in die KI eintauchen, ohne die Risiken zu verstehen. Projekte bewegen sich schnell, jedoch oft ohne die notwendigen Kontrollen oder Überwachungsmechanismen, die zur Unterstützung erforderlich sind. Governance macht hier den Unterschied. Ohne sie riskieren Unternehmen nicht nur Compliance-Lücken, sondern auch schlechte Ergebnisse, steigende Kosten und verschwendete Zeit. Governance ist nicht dazu da, den Prozess zu verlangsamen, sondern hilft Organisationen, KI sicher und effektiv zu skalieren.