Finanzielle KI: Verbrauchern schadet und benachteiligt

Finanzielle KI diskriminiert und exploitiert Verbraucher

Die Verwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Finanzsektor hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Diese Systeme übernehmen zunehmend Entscheidungen darüber, wer einen Kredit erhält, wie viel Versicherung kostet und ob ein Bankkonto eröffnet werden kann. Oft geschieht dies, ohne dass die Verbraucher sich dessen bewusst sind.

Die Rolle der KI im Finanzsektor

KI wird mittlerweile in vielen Bereichen des Einzelhandels im Finanzdienstleistungssektor eingesetzt, einschließlich Kreditbewertungen, Versicherungsprämien und Kundenakquise. Während diese Technologien Effizienzgewinne für Unternehmen und potenziell schnellere Dienstleistungen für Verbraucher bieten, gehen sie auch mit erheblichen Risiken einher, wenn sie nicht angemessen reguliert werden.

Wachstum der KI-Anwendung

Laut der Europäischen Aufsichtsbehörde für Versicherungen und betriebliche Altersversorgung verwenden bereits 50% der Nicht-Lebensversicherer und 24% der Lebensversicherer in der EU KI. Zu den am schnellsten wachsenden Anwendungen gehören die Kundenprüfung zur Kontoeröffnung und die Kreditwürdigkeitsbewertungen.

Vorteile der KI für Verbraucher

Wenn KI richtig reguliert wird, kann sie den Zugang zu Finanzdienstleistungen verbessern und die Bequemlichkeit erhöhen. Dazu gehören schnellere Anmeldeverfahren, 24/7 Unterstützung durch Chatbots und eine bessere Anpassung von Finanzprodukten an die Bedürfnisse der Verbraucher. Diese Vorteile hängen jedoch vollständig von angemessenen regulatorischen Rahmenbedingungen ab.

Risiken der KI im Finanzwesen

Die Anwendung von KI birgt mehrere Risiken:

  • Finanzielle Exklusion: Bestimmte Gruppen könnten vom Zugang zu Finanzdienstleistungen ausgeschlossen werden.
  • Falscher Verkauf: Verbraucher könnten Produkte angeboten bekommen, die nicht ihren Bedürfnissen entsprechen.
  • Preisanpassung: Systeme könnten Verbraucher dazu bringen, mehr zu zahlen, als sie bereit wären.
  • Intransparente Entscheidungen: Die Ergebnisse von KI-Systemen sind oft undurchsichtig, was es schwierig macht, gegen ungerechtfertigte Entscheidungen vorzugehen.

Informationspflicht der Verbraucher

Verbraucher werden nicht ausreichend informiert, wenn KI-Systeme an Entscheidungen über Kredite, Versicherungen oder Kontoeröffnungen beteiligt sind. Die aktuellen Vorschriften verlangen oft keine vollständige Offenlegung, und viele Entscheidungen werden getroffen, ohne dass die Verbraucher wissen, dass KI beteiligt ist.

Regulatorische Herausforderungen

Die meisten relevanten gesetzlichen Regelungen wurden verfasst, bevor KI im Mainstream ankam. Die bestehenden Vorschriften, darunter die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und Mifid II, sind nicht ausreichend, um die spezifischen Risiken von KI zu adressieren.

Notwendige Änderungen der Regulierung

Um sicherzustellen, dass KI im Finanzwesen im öffentlichen Interesse dient, sind mehrere Änderungen notwendig:

  • Alle Einzelhandels-KI-Systeme sollten als hochriskant klassifiziert werden.
  • Die bestehenden Gesetze wie Mifid II müssen aktualisiert werden, um auf die spezifischen Risiken von KI einzugehen.
  • Ein EU-weites Haftungssystem sollte eingeführt werden, das auf KI zugeschnitten ist.

Diese Prioritäten sind entscheidend, um die Lücken in der Regulierung zu schließen und den Verbraucherschutz zu gewährleisten.

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