EU-Entwurf für KI-Code stößt auf Widerstand der Industrie
Am 17. März 2025 wurde ein Entwurf des Codes für allgemeine künstliche Intelligenz (GPAI) vorgestellt, der darauf abzielt, KI-Anbieter bei der Einhaltung des EU-KI-Gesetzes zu unterstützen. Der Entwurf konzentriert sich auf Aspekte wie Transparenz, Urheberrecht, Risikobewertung und Risikominderung.
Bedenken der Technologiebranche
Die Technologiebranche äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich des neu veröffentlichten Entwurfs des Codes. Insbesondere Urheberrechtsinhaber und Verlage haben die neuen Regelungen kritisiert, die ihrer Meinung nach ernsthafte Probleme darstellen, insbesondere in Bezug auf Urheberrechtsverpflichtungen und externe Risikobewertungen. Diese Anforderungen könnten die Innovation behindern.
Wichtige Punkte der Kritik
Vertreter von Tech-Lobbygruppen, wie der CCIA und DOT Europe, haben ihren Unmut über den neuesten Entwurf geäußert. Sie heben hervor, dass dieser weiterhin belastende Anforderungen über den ursprünglichen KI-Gesetz hinaus auferlegt. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den obligatorischen Drittanbieter-Risikobewertungen, die sowohl vor als auch nach der Bereitstellung der KI durchgeführt werden müssen.
Urheberrechtsfragen
Die Urheberrechtsbedenken bleiben ein zentrales Thema. Organisationen wie News Media Europe warnen, dass der Entwurf weiterhin das Urheberrecht missachtet. Sie argumentieren, dass KI-Unternehmen nicht lediglich die „besten Anstrengungen“ unternehmen sollten, um Inhalte ohne ordnungsgemäße Genehmigung zu verwenden.
Grundrechte und KI
Zusätzlich wird der Entwurf dafür kritisiert, dass er grundlegende Rechte und Risiken nicht ausreichend berücksichtigt. Experten sind der Ansicht, dass dies ein zentrales Anliegen für Anbieter von KI-Modellen sein sollte.
Feedback und Ausblick
Der Entwurf ist bis zum 30. März für Feedback geöffnet, und die endgültige Version wird im Mai erwartet. Allerdings bleibt ungewiss, inwieweit die Europäische Kommission den Code im Rahmen des KI-Gesetzes, das 2027 vollständig in Kraft tritt, formal umsetzen kann.
Inzwischen wird das Thema Urheberrecht und KI auch vom Europäischen Parlament genau untersucht.